Steine und Balken erzählen:

Altes Fachwerk in Spangenberg

Diese Seite wurde im Mai 2009 mitgestaltet von Steffen V. und Lukas F., Schüler der Gy7a an der Burgsitzschule Spangenberg.

Das Bild zeigt die Vorderansicht des Hauses Nummer 1 in der Rathausstraße.
Mit seiner Farbgebung passt es sich gut in die Fachwerkhauszeile der Rathausstraße ein.
Beschreibung:
Stattlicher, traufständiger, dreigeschossiger Bau mit hohem Bruchsteinsockel und Erdgeschoss. Hausteingefasstes Rundbogenportal in der rechten Gebäudehälfte, zwei gekuppelte Fenster mit schönen Gewänden des l6. Jahrhunderts. Fachwerkobergeschosse mit stark profilierten und reich mit Schnurverzierungen versehenen Quergebälken. Torflügel vermutlich des späten 18. Jhs. erhalten, desgleichen stattliche, einläufige, gewendelte Innentreppe mit gedrehten Balustern des l8. Jahrhunderts.



Besonders kunstvoll wurden die Brüstungsgefache (unter den Fenstern) gestaltet. Rechts im Bild erkennt man einen kleinen Teil des Unterbaus aus Stein. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass darüber die Balkenenden der Decke herausstehen (auskragen).


Der steinerne Unterbau ist reich gegliedert. Unter den zwei Doppelfenstern (links) mit steinernen Gewänden befinden sich mit hölzernen Türen verkleidete Zugänge und Fenster des alten Gewölbekellers.
Die verputze Fläche zeigt an einer Stelle kleine bunte Reste einer ursprünglichen Wandbmalung.
Was zeigt der Ausschnitt aus einer Postkarte von 1907 (Verlag Josef Rosenbaum)?
Fachwerk galt nicht immer als schön aussehend. Wer es sich leisten konnte, verputzte sein Haus, so dass es aussah, als sei es aus Stein gemauert.
Die Inschrift links über den Fenstern des Untergeschosses ist kaum zu entziffern, aber sie gibt einen Hinweis auf einen hier ansässigen Schuhmachermeister - auf einen von 45 Schusterhandwerksbetrieben, die es zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab.


Man sieht die äußeren, oberen Ecken des Steintores des Hauses Nummer 1 in der Rathausstraße. Man erkennt zwei Wappen, links als Fotografie, rechts als Bleistiftzeichnung von Lukas. Der Rahmen, in dem die Wappen zu sehen sind, sind mit geschwungenen Einmeißelungen verziert.


Links Lukas' Bleistiftzeichnung des steinernen Portals.

Auf dem rechten Bild sieht man die rechte, untere Ecke des ersten Obergeschosses. Die Verzierung am rechten aufsteigenden Balken stellt einen Löwen dar. Besonders kunstvoll verziert sind die hervorstehenden Balken und die Füllhölzer dazwischen. Außerdem ist die Fachwerkstruktur gut zu erkennen.